Das Kulturfest der Markuskirche

Eröffnung der Markuskirche als signifikante Kulturkirche mit BRIMBORIUM
Die Ev.-luth. Landeskirche Hannovers hat neben drei weiteren Kirchen in Niedersachsen die Markuskirche als signifikante Kulturkirche ausgezeichnet. Die Markuskirche Hannover feiert die Eröffnung der Kulturkirche am Sonntag, dem 25. Mai 2014 ab 10.00 Uhr in und um die Markuskirche. Dieses Fest soll das vielfältige kulturelle Programm der Markuskirche darstellen und zum Dialog einladen.
Über die Auszeichnung signifikante Kulturkirche fördert die Landeskirche insgesamt vier Jahre in Zusammenarbeit mit der Hanns-Lilje-Stiftung je eine Kirche in Hannover, Hildesheim, Bremerhaven und Emden mit jeweils 50.000 Euro im Jahr – vier Kirchen, die alle einen inhaltlichen Schwerpunkt auf die Verbindung von Kirche und Kunst setzen. Die Auszeichnung wird zum ersten Mal verliehen.
Die ausgezeichnete Markuskirche in der List ist eine der großen Citykirchen Hannovers. Seit langem widmet sie sich neben den klassischen kirchlichen Aufgaben einem vielfältigen Kunst- und Kulturprogramm. Dabei spielen Musik und Bildende Kunst eine besondere Rolle. Die Markuskirche ist eine zentrale Größe in der hannoverschen Kulturlandschaft.
Der Pastor der Markuskirche, Bertram Sauppe, sieht durch die Auszeichnung das Engagement der Gemeinde im Bereich von Kunst und Kultur wertgeschätzt. „Wir wollen als Kulturkirche deutliche Signale in die Stadt und Region senden. Wir wollen unterschiedliche Generationen zusammenführen. Und wir wollen Gesellschaft und Kirche in Dialog bringen – über Kunst, Musik und Theater, in Diskussionsforen, Ausstellungen und Gottesdiensten. Wir wollen ins Gespräch kommen, Impulse erhalten und geben unter der Fragestellung: Wie wollen wir leben? Woher kommen wir? Wohin gehen wir?“
Die mit der Auszeichnung verbundene Förderung unterstützt die Kirchen, professionelle Begegnung von zeitgenössischer Kunst und Kultur mit Kirche und Theologie zu ermöglichen. Kirche und Theologie profitieren für ihren eigenen Auftrag davon, wie insbesondere zeitgenössische Kunst und Kultur Wirklichkeit deuten. Aus diesem Grund liegt der Kirche daran, zeitgenössische Kultur wahrzunehmen, zu intensivieren und so niveauvoll zu gestalten, dass sie in weite Bereiche der Gesellschaft ausstrahlt.
Mit BRIMBORIUM – dem Kulturfest der Markuskirche lädt die Gemeinde am 25. Mai ab 10.30 Uhr zu einem künstlerisch hochwertigen Programm ein, zu einem Fest und einer Kulturveranstaltung, die unterschiedliche Generationen zusammenbringt. Unter anderem mit dem renommierten Schauspieler, Musiker und Performer Christian von Richthofen, der Malerin Ute Heuer, dem Filmproduzenten Gerd Gockell, dem Markuskantor Martin Dietterle (Orgel), dem Markuschor, dem Ensemble Megaphon sowie mit Studierenden der HMTM Hannover aus der Klasse von Prof. Darlén Bakke und Prof. Markus Becker. Als einer der Höhepunkte des Festes wird im Rahmen einer Vernissage ein eigens für die Markuskirche und diesen Anlass entstandenes Bild von Ute Heuer (Hannover) durch Ulrich Krempel der Öffentlichkeit präsentiert. Auch Familien erwartet ein spannendes Programm, unter anderem das Familienkonzert „Wenn Farben klingen“, das zu der Arbeit von Ute Heuer entwickelt wurde.

BRIMBORIUM – Das Kulturfest der Markuskirche am 25. Mai 2014
Programm (Auszug)
- 10 Uhr Bonhoeffer-Blechbläserensemble
(Leitung: Jürgen Löhlein, Rektor der Comeniusschule am Bonifatiusplatz) - 10.30 Uhr Festgottesdienst „Brimborium“ mit Markuschor
- 12 Uhr Vernissage: Ute Heuer, Ulrich Krempel
- 14 Uhr Orgel am Mittag, Martin Dietterle
- 15 Uhr Familienkonzert „Wenn Farben klingen“ mit Kathrin Bonke
- 16 Uhr Sound-Check Kirchen.Ton.Art. Percussion-Performance
- Christian v. Richthofen, Barbara v. Knobelsdorff, KonfirmandInnen
- 17 Uhr Vortrag: Markus und der Löwe, Prof. Dr. Peter Rautmann
- 18 Uhr Abschlusskonzert HMTM Hannover.
Kammermusik der Romantik und des 20. Jahrhunderts - ab 13 Uhr Kultur-Kapelle: Ensemble Megaphon
Kurzfilm PATCH von Gerd Gockell
(3. Preis Solothurner Filmtage 2014)
Erzählkunst für Erwachsene mit Gerhard Bosche - ab 13 Uhr Erzählzelt für Kinder mit Reinhard Krüger
- … und vieles mehr!
Projekte und Veranstaltungen der Markuskulturkirche 2014 und 2015:
Die Markuskirche plant in den kommenden Jahren zahlreiche Projekte, die Kunst, Musik und Theater zusammen bringen, unter Einbeziehung von Markusgemeinde, Stadtteil und Region. Die Projekte der Markuskirche werden durch unterschiedliche Formate ein vielfältiges Publikum ansprechen und so die Markuskirche u¨ber Hannover hinaus als Kulturkirche bekannt machen. Sie sollen Menschen – mit und ohne kirchlichen Hintergrund – miteinander ins Gespräch bringen, sowohl innerhalb der einzelnen Projekte als auch innerhalb des Publikums.
PROJEKT I RADIKAL UTOPISCH
Ein Projekt zu Luigi Nono (1924–1993)
Eine Veranstaltung der Markuskirche und des Ensemble Megaphon, Hannover in Zusammenarbeit mit der Staatsoper Hannover, dem Internationalen Musikfest Goslar und mit freundlicher Unterstützung der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Das Projekt nimmt Luigi Nonos 90. Geburtstag zum Anlass, um über die Beziehung von Kunst und Gesellschaft nachzudenken und mit Künstlern, Publikum und Jugendlichen darüber ins Gespräch zu kommen.
RADIKAL UTOPISCH I
Datum: 11. Juli (Konzert und „Nachtmahl“) und 13. Juli 2014
(Gottesdienst zu Luigi Nono)
Mit: Nomos-Quartett, Schlagzeugensemble der HMTMH, neues vokalensemble der HMTM Hannover, Schüler der Albert-Einstein-Realschule Laatzen / KGS Laatzen.
RADIKAL UTOPISCH II
In Zusammenarbeit mit der Staatsoper Hannover
Datum: 20. Juli 2014
Mit: Ensemble Megaphon, Sarah Maria Sun, Jugendliche des „Ohrlabors“ der Staatsoper Hannover, Prof. Dr. Peter Rautmann und Prof. Dr. Nicolas Schalz (Referenten)
PROJEKT II MARKUSMUSIKWOCHEN
„Wurzeln schlagen“
Datum: September 2014
An drei Sonntagen werden Gottesdienst und Konzert verknüpft: Das diesjähriges Thema „Wurzeln schlagen“ widmet sich den Fragen: Woher kommen wir? Wer sind wir? Wie offen ist unsere Stadt wirklich?
Hochklassige Ensembles aus der Region spielen Abend-Konzerte und am gleichen Tag in den Gottesdiensten, in denen Gastprediger aus Medien/Kunst, Politik und Kirche eingeladen sind, sich aus Ihrer Sicht mit dem Thema „Wurzeln schlage“ zu beschäftigen. In diesem Jahr öffnet sie die Kirche an einem der Abende insbesondere fu¨r Menschen, die als Flüchtlinge in Hannover leben.
PROJEKT III FESTIVAL DER ERZÄHLKUNST
Datum: 17. Festival der Erzählkunst vom 26. September bis 8. Oktober 2014
18. Festival der Erzählkunst vom 1. bis 11. Oktober 2015
Traditionelle Geschichten aus aller Welt, Literarisches und Selbsterfundenes finden Gehör beim Festival der Erzählkunst. Mit Stimme, Mimik und Gestik entzünden professionelle Erzähler/innen ein Feuerwerk von Gefühlen, Abenteuern und Erlebnissen. Ein Potpourri an Veranstaltungen für jede Altersstufe – vom Musikmärchen für die ganze Familie über das Erzählcafé, Hör Ma(h)l und die Lange Erzählnacht, bis hin zu Auftritten für Kindergärten und Schulen – setzt der Fantasie keine Grenzen und schenkt dem Zuhörer Raum für eigene Bilder.
Mehr unter: www.erzaehlfest.de
PROJEKT IV WEIHNACHTSORATORIUM
Datum: Dezember und Januar 2015
Erstmalig in Hannover werden die sechs Teile des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach an den entsprechenden sechs liturgischen Tagen im Dezember und Januar aufgeführt. Die Aufführung erfolgt in den Gottesdiensten. Als Prediger eingeladen sind Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medien, die sich auf Inhalte der jeweils aufgeführten Kantanten beziehen. Gesellschaftliche, kirchliche und künstlerische Themen und Formate werden auch hier in Dialog gesetzt.
Mit: Markuschor sowie Kammerchor Capella di San Marco und Camerata di San Marco.
Leitung: Markuskantor Martin Dietterle
PROJEKT V UND VI
VIDEO- UND LICHTINSTALLATION
Datum: ab Februar 2015
Für das Jahr 2015 hat das Kuratorium der Markuskirche die beiden Künstler mit überregionaler Bedeutung Claudia Wissmann (Hannover) und Jean-François Guiton (Bremen) gebeten, eine Licht- und eine Videoinstallation zu konzipieren. Diese sind zwei unserer Hauptprojekte, die die Markuskirche über die Grenzen Hannovers wahrnehmbar machen werden. Der vorgelegte Entwurf von Claudia Wissmann ist so wie bei Jean-François Guiton das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Kirchengebäude und der damit verbundenen Symbolik. Ein groß angelegtes Vermittlungsprojekt (Jugendprojekt) sowie ein hochkarätiges Begleitprogramm ergänzen die Ausstellung.
Kuratorium
Die Veranstaltungs-Vielfalt und die künstlerische Qualität der Markuskirche spiegelt sich in dem Anfang 2013 gebildeten Kuratorium, in dem sich wichtige Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Kunstgattungen aus den Bereichen Theater, Oper, Musik und Bildende Kunst zusammen gefunden haben:
- Prof. Markus Becker
Pianist, Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover - Claude Boischot
Musikwissenschaftler, Konzertdirektion Schmid - Martin Dietterle
Kantor an der Markuskirche - Judith Gerstenberg
Leitende Dramaturgin Schauspiel Staatstheater Hannover - Prof.in Ute Heuer
Malerin, Hochschule Hannover, HsH Fakultät III – Medien, Information, Design - Dr. Annegret Kehrbaum
Kunsthistorikerin, Institut für Gestaltungspraxis und Kunstwissenschaft, Leibniz Universität Hannover - Berthold v. Knobelsdorff
Rechtsanwalt, stellv. Vors. Stadtkirchenvorstand Hannover - Katharina Ortmann
Dramaturgin Staatsoper Hannover - Prof. Dr. Peter Rautmann
Prof. em. Hochschule der Künste Bremen - Bertram Sauppe
Pastor an der Markuskirche - Dr. Silke Sommer
Kunsthistorikerin - Prof. Jens Peter Thiessen
Architekt, Kirchenvorstand, Jade Hochschule Oldenburg - Hans Walter
Ministerialrat i. R., Kultusministerium
(Pressemitteilung Markuskirche Hannover, Christine Kolanus, 15.05.2014)