Erfolgreiche 48-Stunden-Ausstellung
48-Stunden Kunst – NONSTOP: Man mag es für eine verrückte oder eine geniale Idee halten – In jeden Fall war die diesjährige 48-Stunden-Ausstellung ein voller Erfolg und eine Bereicherung für die hannoversche Kunstszene.
65 Künstler aus den Bereichen Kunst, Literatur und Skulptur präsentierten sich von Freitag, 07.10.2011 ab 18 Uhr bis Sonntag, dem 09.10.2011 bis 18 Uhr in der Kulturetage auf einer über 1300 qm großen Ausstellungsfläche in der Jordanstraße in Hannover aus.
Alle Künstler hatten sich für eine Teilnahme zum Ausstellungsthema „Von der Kunst, die Arme
auszubreiten“ beworben. Die Annäherung zum Thema erfolgte sehr verschieden und beschäftigte
sich mit den Fragen:
- Wie können, müssen, dürfen, sollen und wollen wir uns begegnen?
- Ist Ablehnung Stärke oder Schwäche?
- Ist Entgegenkommen notwendig oder verzichtbar?
- Können wir unsere Scheu Fremden gegenüber überwinden und sie zu Freunden machen?
- Sind wir lieber Weltbürger oder für uns?
Unterschiedliche Stimmungen zeichnete die Ausstellung aus: eine Vernissage–Atmosphäre am
ersten Abend wird von einer Partystimmung abgelöst. In der Nacht wirken die beleuchteten
Kunstwerke in etwas ruhigerer Zeit, vor allem in der in diesem Jahr zum ersten Mal angelegten
Skulpturenhalle, wie in einer Kathedrale. Am frühen Morgen, so gegen 6:00 Uhr durchflutete
das Tageslicht die Räume und die ausstellenden Künstler versammelten sich zum gemeinsamen
Frühstück. Einige Stunden später mischte sich die Runde mit interessierten Gästen. Das
kaufinteressierte Publikum nutzte u.a. den Kunstsplittershop, um kleinere Kunstwerke zu erstehen.
Am Nachmittag stand der große Ansturm an Besuchern bevor. Wer die Party am ersten Abend erlebt
hat, machte sich jetzt erneut auf den Weg und war auch am zweiten Abend dabei. So ähnlich folgten
dann weitere 24 Stunden, in denen der Kreis der begeisterten Besucher sich stetig vergrößerte.
Ein Beiprogramm aus Musik, Performance und Lesung sorgte für Abwechslung und vielfältige
Unterhaltung. Führungen boten Gelegenheit, eine Art gesamtüberblick zu bekommen und wurden
rege angenommen.

Yasemin Yilmaz
Außergewöhnliche Aktionen wie z.B. die von Yasemin Yilmaz, zeigten den Besuchern das Schaffen
von Künstlern hautnah: Yilmaz verbachte die 48 Stunden auf Ihrem Sofa und verewigte ihre
Eindrücke auf ein in dieser Zeit entstandenes Werk. Für die Künstler war die Veranstaltung ebenfalls
in Bezug auf das Thema ein Experiment/Wagnis. Auch für sie galt: Wie gehen wir miteinander um?
Insgesamt schaffte die Ausstellung eine kreative Plattform, um miteinander in den Dialog
zu treten: Die ausstellenden Künstler untereinander, die interessierten Besucher, Galeristen
und „Kunstliebhaber“.
Das Engagement um den Initiator Ralf Sommer, der mit dieser ungewöhnlichen Präsentation die
vielfältige Kunstszene in Hannover bereichert und zu einem Wirken der Kunst weit über 48 Stunden
hinaus beiträgt sucht mit dem außergewöhnlichen Format und der Aufgabenstellung an die Künstler
das Ausstellungsprojekt seinesgleichen.
[PM 48 Stunden-Ausstellungen, 20.10.2011, Sabine Levin]
Dazu: OKOK Television: 48 Stunden Kunstausstellung in Hannover (13.10.2011)